Ein Lastenrad für die Jugendarbeit

Pädagogische Bewertung

In der Offenen Jugendarbeit haben in den letzten Jahren mobile und aufsuchende Angebote zunehmend an Bedeutung gewonnen. Als Sozialarbeiter:innen suchen wir informelle Treffpunkte auf, oder schaffen Angebote außerhalb des Jugendtreffs (in Halver das Jugendcafé).
Somit bestand schon lange der Wunsch nach einem „Gefährt“ für die mobile Jugendarbeit.
Folgende Ziele wurden hierbei definiert:

• Mobile, aufsuchende Angebote für Jugendliche und Kinder an markanten Treffpunkten
• Das Lastenrad im Stadtbild als Symbol für aufsuchende Jugendarbeit etablieren
• Ein Werbeträger („Hingucker“) auf Veranstaltungen

Zur Anschaffung

Im „Corona“Jahr 2020 stellte das Land NRW zum Ausbau der E-Mobilität Fördergelder zur Verfügung. Förderfähig waren demnach auch Lastenräder. Also konnte der Plan ein Lastenrad anzuschaffen, sehr schnell und mit 70%iger Förderung des Landes umgesetzt werden. Bedingt durch die zwangsweise Schließung des Jugendcafés während des ersten Lockdowns, war das Lastenrad schnell in den Arbeitsalltag integriert. Mit dem Rad werden mobile Rampen und Spielgeräte zu informellen Treffpunkten transportiert.

Im Stadtbild ist das Rad fester Bestandteil und Jugendliche wissen, dass „...hier der Streetworker kommt.“. Einkäufe und Wege des täglichen Bedarfs können per Lastenrad erledigt werden.

Auf Festen ist das Lastenrad Blickfang.

Pädagogisch ist das Lastenrad eine große Bereicherung für die kommunale Jugendarbeit und bietet noch Potential für verschiedene zukünftige Projekte.

Technischer Bewertung:

Das Lastenrad ist mit einem sehr leistungsstarken Motor ausgestattet und verfügt über zwei Akkus, die einen nahtlosen Betrieb möglich machen, falls der erste Akku leer ist.
Beim Beladen des Lastenrades hat sich herausgestellt, dass die Ladung gut austariert werden muss. Häufig gestaltet sich das Fahren mit zwei Einkaufstaschen schwieriger, als mit der großen Spielekiste (s.Foto).

Fahrtechnische Bewertung:

Nach sehr kurzer Eingewöhnung und ein paar Testfahrten auf Freiflächen, kann das Rad problemlos im Straßenverkehr bewegt werden. Der Kraftaufwand mit beladenem Rad ist im Flachen auch für weniger sportliche Fahrer (Ich zähle mich absolut dazu!) gut machbar.

Für kleinere Personen allerdings ist das Rad eine Herausforderung, bzw. wenig praktikabel. Hier würde sich m.E. ein gutes E-Bike mit Anhänger evtl. besser eignen. Eine Beladung ist bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 200 kg möglich (Riese&Müller). Mir fehlen hierzu Erfahrungswerte, aber ich stelle mir das im märkischen Sauerland jedoch herausfordernd vor.

Arndt Spielmann
Helle 15
58553 Halver
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